Review: Solo - A Star Wars Story (SPOILER!)


Wieder einmal ist nun ein neuer Star Wars Film erschienen und wenn ich dabei auf die letzten Kinogänge zurückdenke, erkenne ich, dass der Hype um Star Wars auch bei mir ein wenig nachgelassen hat. Das liegt aber weniger an dem, was aus Star Wars geworden ist, sondern viel mehr daran, wie die Fangemeinde damit umgeht. Auch "Solo" wurde, sogar schon vor seinem Release, sehr schlecht geredet und daher war ich dieses Mal wahrscheinlich auch nicht so schnell im Kino. Doch was sage ich nun, wo ich den Film gesehen habe? Mir gefällt der Film, ich hatte viel Spaß und doch bietet der Film mit seinen vorhandenen Macken eine zu große Angriffsfläche. Reden wir aber erstmal über etwas, dass mir sehr gut gefallen hat.


Die Figuren
Star Wars lebt von seinen Figuren und das zeigt auch Solo. Erstmal war ich sehr froh zu sehen, dass Han, Chewbacca und Lando in diesem Film gut sind und ihren Versionen aus der originalen Triologie alle Ehre machen. Alden Ehrenreich und Donald Glover leisten einen grandiosen Job und das freut mich auch einfach. Jedoch hoffe ich, dass sie sich in irgendeiner Form noch einmal vor den Ereignissen in Episode 5 treffen, denn eine solche Freundschaft kann ich ihnen noch nicht abekaufen. Sprechen wir aber auch über weitere Charaktere. Qui'Ra ist eine coole Figur mit einer guten Storyline, wobei ich hoffe noch mehr von ihr sehen zu können. Dies beinhaltete sowohl ihre Zeit nach Solo, als auch ihr weiteres Leben auf Correlia, da hier einfach ein paar Lücken geblieben sind. Tobias Beckett hatte ich persönlich als einen etwas anderen Charakter im Kopf, nämlich als bloße Mentor-Figur. Diese war er für Han zwar auch, doch am Ende wurde aus seinem Charakter einfach noch mehr gemacht und das hat mich gefreut. Seine Partner Val und Rio Durant waren grundsätzlich cool erdachte Figuren, wobei ihr Auftritt für mich zu kurz war, um mich wirklich emotional an sie zu binden. L3-37 hingegen wurde einem noch schneller symphatisch, da sie einfach ein sehr komödiantischer Charakter war, jedoch auch mit einer bedeutenenden Hintergrundstory. Endlich erhalten die Droiden mal ein paar Rechte! Dryden Vos ist ein gut gemachter und gespielter Antagonist, aber auch aus ihm hätte man noch ein bisschen mehr rausholen können. Tatsächlich ist meine Lieblingfigur im Film aber Enfys Nest, da diese wirklich mein Interesse geweckt hat und über den gesamten Film eine wunderbare Entwicklung hat, die hoffentlich ebenfalls weitergehen wird und weitergehen kann. Das stört mich aber bei einigen anderen Figuren: Rogue One hat seine Figuren sinnvoll zu einem Ende geführt, hier sterben die Charaktere ohne wirklich einen Sinn zu haben. Becketts Tod ist für mich verständlich und mit der typischen Western-Situation auch super gemacht, auch weil es für Hans Charakter eine wichtige Sache ist. Val und Rio hingegen sterben so schnell, dass sie mir am Ende leider sehr egal sind. Hätte ihr Tod eine große Entwicklung für Beckett bedeutet oder hätte er zumindest sehr emotional reagiert, hätte das sicher einiges geändert. Und was ist mit L3? Sie hätte genau so gut den Aufstand auf Kessel weiter führen können, man hätte ihr kein so schnelles Ende geben müssen. Zu guter letzt fehlt nun noch Dryden Vos, dessen Tod man zwar noch mit Qui'Ras Story rechtfertigen kann. Insgesamt bin ich aber mit den meisten Figuren des Films zufrieden und das ich mehr von ihnen haben möchte, zeigt meine Freude über den Film.

Die Easter Eggs
Beginnen wir auch hier erstmal mit dem, was ich super fand: Wie cool war Darth Mauls Auftritt? Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass man auf der Kinoleinwand nun auch noch einmal zeigt, dass Maul überlebt hat. Ich war einfach beeindruckt und hatte schon beim erklingen seiner Stimme eine pure Gänsehaut und habe mich selber gefragt, ob sie wirklich machen, was ich gerade denke. Man merkt, ich war begeistert. Ganz im Gegenteil sehe ich das aber bei vielen anderen Easter Egss des Film. Ein paar Namen wie Bossk und Aurra Sing zu nennen war ja noch wirklich schön gemacht, doch warum die ganzen Parallelen zu Episode 4 bis 6? Natürlich, ein paar Momente davon (wie z.B. Hans und Landos Umarmung am Ende) waren ganz schön, doch manchmal dachte ich mir dann einfach: Wer auch immer in seinen Reviews meinte, dass der Film Han entmystifiziert, der hat doch irgendwo Recht. Das beste Besipiel ist Hans Nachname: Solo, weil er alleine ist. Das macht man dann auch noch zum Thema des Films. Tatsächlich ist das der Teil, der mir noch am wenigsten gefallen hat. Ein kleiner Kritikpunkt ist aber auch noch, dass gewünschte Easter Eggs nicht passiert sind: Kein Boba Fett, kein Jabba, nicht einmal ein weiterer bekannter Kopfgeldjäger. Nur ein kleiner Auftritt wäre da wirklich schön gewesen.

Die Handlung
Action-Szene über Action-Szene. Das beschreibt Solo gut, denn man wird mit der Handlung mitgerissen, weil so viel direkt hintereinander passiert. Manchmal kann das aber auch zu viel sein, denn es passiert auf Kosten der Figuren. Mit ein paar Zeitsprüngen oder auch ruhigeren Szenen hätte man hier vielleicht etwas erreicht, so zumindest meine Meinung. Das z.B. Qui'Ra plötzlich Han wieder begegnet ist mir ein etwas zu großer Zufall zum Wohl der Story, wobei der Zufall bei Star Wars ja auch irgendwie immer mit dabei ist. Diese Kritikpunkte aber Mal beiseite genommen, hat der Film einfach Spaß gemacht. Natürlich, man hat in keiner Szene die Angst, dass Han, Chewbacca und Lando etwas passiert und das macht die Action auch ein wenig schwächer, doch grundsätzlich hat sich die Action hier alle Mühe gegeben. Ansonsten fühlt es sich hier so an als hätte jeder Planet/Ort seine eigene Story mit eigenen Haupt/Nebenfiguren, wobei ich dies nicht schlimm finde, aber auch durchaus sage, dass man es hätte besser lösen können.

Fazit
"Solo: A Star Wars Story" mag sicher nicht perfekt sein, aber ein schlechter FIlm ist er sicher auch nicht.  Sollte man sogar überlegen eine Fortsetzung mit Han, Chewie und Lando (und Qui'Ra) zu machen, wäre ich mit an Bord. So oder so müssen aber noch einige offene Geschichten (auch zu verstorbenen Charakteren) erzählt werden, doch das hat Star Wars ja schon oft geschafft. Ich war entertaint, ich hatte Spaß am Film und als Star Wars STORY funktioniert der FIlm zweifelsfrei.

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